Die Sammlerin und Kulturmanagerin Ingrid Roosen-Trinks hat 2022 ihre gesamte Sammlung zeitgenössischer Kunst von Berlin nach Angeln geholt, um hier, jeweils im Frühling und im Herbst, mit großen Ausstellungen, Kunstrundgängen und Workshops, den Zugang zu zeitgenössischer Kunst so einfach wie möglich zu gestalten. Ein gratis Angebot für alle Menschen, die in Angeln leben, arbeiten und zur Schule gehen.
Für kulturkanal.sh gibt Ingrid Roosen-Trinks einen Ausblick aufs neue Jahr.
Ingrid Roosen-Trinks, was planen Sie, worauf freuen Sie sich besonders?
Ich plane die Erweiterung des Programmangebots meines Vereins Kunst für Angeln e.V. mit noch mehr Angeboten für Kitakinder und Schüler:innen und für den Freundeskreis von Kunst für Angeln e.V. Darauf freue ich mich besonders und auf ein grandioses Ausstellungsprojekt für Kinderkunst in der zweiten Jahreshälfte! Sich mit Kunst und dem kreativen Schaffen von Künstlern, Künstlerinnen und Kindern zu beschäftigen – besonders mit der Kreativität der Kinder in ganz jungen Jahren – gilt für mich als wahre Bereicherung des Lebens! Und das kann ich nur jedem empfehlen. Kunst ist ein „Lebensmittel“ und so wichtig wie die Luft zum Atmen. Damit das jeder einmal probieren kann, bietet Kunst für Angeln e.V. alle Programmangebote kostenlos an. So auch im Jahr 2025!
Was erhoffen Sie sich vom neuen Jahr?
Ich blicke tatsächlich zuversichtlich auf das Jahr 2025 – sowohl politisch als auch kulturell und wirtschaftlich. Ich bin ein unverbesserlicher Optimist und sehe daher hoffnungsvoll aufs neue Jahr. Es gibt Chancen auf Rückkehr einer gewissen Stabilität – sofern die Politik nicht weiter gravierende Fehler macht. Ich sehe Gründe für Zuversicht, z.B. dass die Wirtschaft wieder wächst (kann es noch weiter in den Keller gehen – ich glaube kaum), dass es zu einer Neuordnung im Nahen Osten kommt, dass es tatsächlich diplomatische Ansätze geben wird für Friedensverhandlungen, denn einige Machthaber haben gemerkt, dass sich Kriege nicht lohnen und dass wir eine neue Regierung in Deutschland bekommen, lässt ebenfalls hoffen. Hoffen auf eine positivere Entwicklung – auch was die Kulturpolitik betrifft. Beispiel Hamburg: Da wird der Kulturetat kräftig aufgestockt. Eine gute Nachricht!
Gibt es auch etwas, was Sie fürchten; was sollte keineswegs passieren?
Was keineswegs passieren darf ist, dass ich „ausfalle“, z.B. krank werde, denn mein Verein ist tatsächlich eine „One woman show“. Ich mache alles allein – von der Organisation von Kunstausstellungen, Projektentwicklung und Umsetzung, Workshops, Kunstrundgänge und Pressearbeit. Wenn ich ausfalle, habe ich niemanden, der einspringen könnte. Daran möchte ich im neuen Jahr arbeiten und Ehrenamtliche suchen, die Lust und Zeit haben, Kunst für Angeln e.V. zu unterstützen.
Vielen Dank und alles Gute für 2025!
Mehr über Kunst für Angeln e.V. und die Frühjahrsausstellung 2024 lesen Sie hier: